Exemplarisch sei hier das 1. Protokoll der Befragung auf dem Reichenberg des Bauern Simon Daum vom Haalhof, unterhalb des Schnellerts gelegen, vom 28. August 1742, wiedergegeben:
Sein Vater seelig, welcher Jeremias Daum geheißen, seye des Orts Schultheißen geweßen, und ein alter Mann geworden, haben diesen Geister-Zug vom Schnellerts und wieder zurück gar vielmahlen gehöret, und es hernachmahlen wieder erzehlet, Deponent könne auch auf sein gut Gewissen sagen, daß er dieses Weeßen gar vielen, vom Schnellarts auf- und abziehen hören, aber noch niemalen nichts gesehen, es bestünde allezeit in einem großen Getöß und Geräusch, gleich vielem Fuhrwerk, Pferden und dergleichen, es komme gemeiniglich eine Stunde nach eingetrettener Nacht oder eine Stunde vor Tag, gerade durch Deponentens Hof, und zwar zu der Zeit, wann Kriegs- und Völker-Marchen sich ereignen wollten.
Wie dann sogar es zu damahlen als der König von Preußen vor 2 Jahren den Krieg in Schlesien angefangen, gar eigentlich gehöret, daß es vom Schnellarts ab- und nach dem Rodenstein gezogen, es seye zu der Zeit ein halbes Jahr außen geblieben, und hernach wieder zurück gezogen, und wie der jezige Kayser Carl VII zu Anfang dieses Jahrs in Frankfurt gekrönet worden, seye es wieder abgezogen, aber gleich und zwar nach zweyen Tagen schon wieder zurückgekommen, vorjezt aber, und bei dermaligem March der französischen Hülffs-Völker /: welche allbereit, und zwar heute bey Aschaffenburg stehen:/ habe Deponent nicht das geringste vernommen, ohnerachtet es soch sonsten und in vorigen Zeiten – wann zumahlen Krieg am Rhein geweßen, sich alle Zeit vermerken lassen.Sogar, habe es wie gemelt schon vielmahlen, und das letzte auch seine Frau gehöret.
Wie der letztere Krieg am Rhein gewesen, habe es ein halb Jahr zuvor sich schon hören lassen, und wie dieser Krieg sich geendiget, seye es auch gleich wieder zurückgezogen. Wann es sonsten abziehe und gleich wieder zurück komme, hätte es nichts zu bedeuten, alleine wann es lange außen bleibe, so wäre es gar nicht gut, und mithin Krieg zu besorgen, wie er solches auch von vorgedachten seinem Vatter seel, oft und vielmahlen gehöret habe. Dieses seye also die gewiße Wahrheit, welches Deponent erfordtrenden fallß eydlich betheuren könnte, es wüßtens auch noch mehrere Leute, und sonderlich seine um ihn herum wohnenden Nachbarn eben so zu erzählen.
Da es nun an dem, daß noch mehrere Personen von dieser Geister-Geschichte zu deponiren vermögend, man aber ohnnöthig erachtet, einerley Relation mehrmalen zu wiederhohlen, also hat man es bey diesem bewenden lassen, und solches nur Nachricht aufnotiret. So geschehen Reichelsheim am 28.Aug. 1742. Georg Philipp Wittich derzeit Amtmann alhier.1
Die Reichenberger Protokolle aus den Jahren 1742 bis 1796 auf dem erbachischen Amt Reichenberg aufgenommen enthalten zahlreiche, teilweise übereinstimmende Zeugenaussagen zum Auszug des Wilden Heeres vom Schnellerts, als uraltes Schloss, davon nur noch wenige Rutera zu sehen seyn sollen, bezeichnet, durch den Bauernhof Haal (ursprünglich Hausen) des Simon Daum unterhalb vom Schnellertsberg, zur Schmiede in Nieder-Kainsbach, dann nach Brensbach, um in Johann Leonhart Hübners Echterischem Haus zu speisen und anschließend zur Schmiede in Fränkisch-Crumbach zum Beschlagen der Pferde und zum Rodenstein, auch Raubschloss oder Kriegsburg genannt.